20. Dezember 2007

Kindergeburtstag mit Alkohol

Gestern war in meiner Firma Weihnachtsfeier angesagt. Na ja, so ähnlich auf jeden Fall. Hier feiert man natürlich nicht das christliche Fest, sondern den Jahresabschluss - eine "Year-End-Party" sozusagen.

Zur Veranstaltung gestern wurden alle Mitarbeiter der 12 Etagen geladen, von denen allerdings höchsten 40% teilgenommen haben. Die wussten wohl alle schon, was sich da abspielen würde und haben darauf verzichtet. Hat schließlich auch Kohle gekostet, gestaffelt nach Rang und Position zwischen 20 und 100 Euro.

Ähnlich wie die bisherigen Veranstaltungen in meiner Japanischen Firma ging es auch gestern Abend zu - sehr kindisch. Zuerst durften alle Abteilungsleiter, Sektionsleiter, Gruppenleiter und Leiter-von-sich-Selbst-Menschen eine kurze Ansprache halten. Dies war eine Mischung aus "Wir hatten wirklich verdammt viel zu tun im vergangenen Jahr" und einem kurzen (angeberischen) Rückblick auf die Projekte des Jahres.

Dann wurde aber endlich angestoßen. Alkoholika wurden in rauen Mengen und allen erdenklichen Formen dargeboten. Viele davon wurden als Gastgeschenke von den Externen Gästen aus Osaka, Nagoya, Dalian, Sapporo und woher auch immer mitgebacht. Auch gab es hochprozentige Mitbringsel aus Projektländern, etwa Russland.

Dazu wurden japanische Köstlichkeiten aufgetischt, die dieses Mal bis zum Ende ausreichen sollten. (Beim letzten Mal war nach einem stürmischen Buffet-Überfall nach 20 Minuten alles weg. Die Gäste aus Sapporo haben dazu noch eine ganze Kiste frischer Krabben mitgebracht, die gerade mal so auf zwei zusammengestellten 2mx1m Tischen Platz gefunden haben. Und dann begann das große Fressen.

Im weiteren Verlauf des Abends wurden dann Spiele gemacht, denen ich zum letzten Mal vor gut 25 Jahren auf einem Kindergeburtstag begegnet bin - Eierlauf und Bilderrätsel (wessen Nase ist das?). - Japan ist definitiv anders, und die Japaner noch "anderser" - die können sich wirklich bei solchen Dingen amüsieren. Da braucht ein Europäer zumindest einen Pegelstand jenseits der 2.0, was sich allerdings aufgrund des eher weniger schmackhaften Bieres nicht erreichen ließ. Immerhin hat es vier Leute gebraucht, um sich die "lustigen" Spiele auszudenken - Respekt. Letztes Jahr wurde wenigstens Nintendo Wii gespielt.

Die Gewinner der sportlichen Wettbewerbe durften dann am Ende größtenteils "zensen iranai mono" - Preise mit nach Hause nehmen - Dinge die man wirklich nicht braucht. Der Hauptgewinn war ein Klappfahrrad, wobei ich hoffe, dass der Kollege ab sofort kein Monatsticket für die U-Bahn mehr bekommt.

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