27. Dezember 2006

Internet und Santa

Endlich, endlich funktioniert der Internetanschluss - hat nun doch 24 Tage gedauert seit der Beantragung. Und das, obwohl bereits das gesamte Haus von KDDI (Internet-Provider) verkabelt ist und unser Vormieter wahrscheinlich auch einen Internetanschluss hatte. Na ja, die 'Entwöhnungsphase' war hart, aber ich habe sie überstanden. Ab jetzt bin ich wieder 'connected', und zwar mit 16MBit.

In den vergangenen Jahren hat sich in Deutschland zur Weihnachtszeit ja schon die moderne Version des berüchtigten Gartenzwerges breit gemacht - ich meine die Weihnachtsmänner aus Plastik/Stoff, die an deutschen Hauswänden und Schornsteinen hängen. Ein Unding für mich, nahe an der Geschmackslosigkeit. Aber in Deutschland ist ja alles erlaubt was der Baumarkt so hergibt.



Jetzt musste ich in Tokyo feststellen, dass es dieser weißbärtige Genosse irgendwie über das Wasser geschafft hat und auch in Japan die Häuser verunstaltet. Das kommt davon, wenn man zu Weihnachten in Deutschland mit schlechtem Beispiel voran geht, und die japanischen Touristen diese Erfahrung dann mit nach Hause importieren.



Dieses nun auch japanische Phänomen wurde dann auch gleich von der lokalen Zeitung wahrgenommen und veröffentlicht - und ich befürchte, dass im nächsten Jahr noch sehr viel mehr Weihnachtsmänner an Hausfronten zu sehen sein werden...

21. Dezember 2006

Weihnachten in Japan

Japan ist ja nicht gerade als christlich-orientiertes Land bekannt, was es aber nicht davon abhält, die westlichen Weihnachtstraditionen kommerziell auszuschlachten (wir machen das in Deutschland ja auch nicht anders, oder woher kommt auf einmal das ursprünglich aus Irland kommende amerikanische Halloween?).

Gut, vergangenen Freitag war ich dann zum ersten Mal im Goethe-Institut in Tokyo, da diese ein Weihnachtscafé ausgeschrieben hatten mit deutschen Weihnachtsliedern, deutschem Stollen und weiteren deutschen Köstlichkeiten. Klang sehr "kuschelig", also nix wie hin. Im Foyer des Goethe-Instituts und in der Veranstaltungshalle, die beide auf gefühlte 30 Grad aufgeheizt waren - tummelten sich dann schätzungsweise 300-400 Leute, wobei die Japaner klar in der Überzahl waren. Hier gab es dann deutsches Bier, Glühwein, deutsche Currywurst (!) und Stollen bis zum Abwinken. Dazu wurden über einen Beamer Bilder des Nürnberger Christkindlesmarkt an die Wand geworfen.

Im Veranstaltungsraum sangen dann japanische Deutsch-Schüler deutsche Weihnachtslieder, danach wurde noch Klavier und Geige gespielt. Und ein Mitarbeiter des Institutes hatte die undankbare Aufgabe, als Weihnachtsmann verkleidet Geschenke an die Besucher zu verteilen.

So wird also unsere "Kultur" im Ausland gezeigt; den Japanern hat es wohl schon gefallen. Ob sich die Japaner über die Darbietungen während des Japan-Tages in Düsseldorf auch so fremd vor ihrer eigenen Kultur fühlen wie ich mich an diesem Abend? Eigentlich ist Weihnachten hier ja so etwas wie der Tag der Verliebten, zumindest der 24., an dem man mit seinem Partner / seiner Partnerin ausgeht.

Abschließend noch ein sich mir nicht erschließender Kommentar einer amerikanischen Austauschstudentin, gelesen in der Hiragana-Times, einem japanisch-englischen Magazin (mehr hierzu an anderer Stelle in der Zukunft). Diese äußerte sich in einem Leserbrief zu tiefst enttäuscht über das japanische Weihnachten, es sei viel zu kommerziell, und sie freue sich schon darauf, Weihnachten zu Hause in den USA zu verbringen, wo ja alles ganz anders sei - aha, hätte ich nicht so vermutet ;-)

18. Dezember 2006

30 und ein Tag

Kann man wohl wirklich einen Unterschied fühlen, wenn man ein neues Lebensjahrzehnt beginnt? Gestern habe ich noch keinen großen Unterschied gefühlt, vielleicht hängt das aber auch mit dem Zeitunterschied zusammen. Schließlich müsste ich meinen Geburtstag nach der aktuellen Zeit in Deutschland bestimmen.

Heute morgen nach dem Frühstück hat mir die Post mein selbst gemachtes Geschenk gebracht - super Martin, selbst du schaffst es nicht, dir rechtzeitig zu gratulieren... Na ja, für eine kleine japanische Wohnung habe ich mir einen noch kleineren schicken mp3-Player samt kleinen 2.1 Boxen angeschafft. Nach dem Auspacken bin ich dann unter meinen Schreibtisch gekrabbelt, um die ganzen Kabel zu verstecken und die Boxen auszurichten. Dabei hab' ich mir dann ganz böse meinen Rücken verrenkt, so dass ich die nächsten zwei Stunden leidend und regungslos auf den Tatamimatten unseres Wohnzimmers verbringen musste. 'Konnte mich wirklich überhaupt nicht mehr bewegen - das schlimmste war jedoch, dass ich dermaßen über mich und diese Situation lachen musste, dass mir alles noch mehr weh tat.

Als ich nun da lag, auf dem Boden vor dem Fenster, schaute ich zu meinem alten Kumpel "Fuji San" 'rüber und fragte mich, wer von uns beiden wohl der ältere sei, der Berg oder ich... Glücklicherweise hat es mich gleich neben der in der hiesigen Bibliothek ausgeliehenen Ausgabe des Spiegels dahin gerafft, sodass ich mich während der bewegungslosen Phase über die Geschichte der Kremel-Protokolle informieren konnte.

Jetzt, am Abend, kann ich mich wenigstens wieder bewegen, auch wenn das wohl eher nach einem 90-jährigen Mann aussieht - Respekt vor dem Alter! Wenigstens mein mp3-Player funktioniert fantastisch, und ich genieße die Klänge von Mogwai's 'Zidane'-Album.

Nun, zurück zu der zu Beginn gestellten Frage - fühle ich mich irgendwie anders? Momentan habe ich schon die Vermutung, dass mir jemand genau dies weismachen will. Oder es ist einfach eine kuriose Verkettung unglücklicher Umstände. Freue mich schon auf meinen 40. Geburtstag, mal schaun', was da passiert ;-)

17. Dezember 2006

30

Der 30. Geburtstag gibt ja an sich nicht viel Anlass zu feiern, verabschiedet sich man doch aus den noch als jugendlich-anzusehenden 20ern, in eine mehr oder weniger ereignisreiche Zeit als "Thirty-Something". Ab jetzt werden die bis dato zweifelhaften Ü30-Parties traurige Realität, und bald wird mir in der U-Bahn von jüngeren Zeitgenossen ein Sitzplatz angeboten.....

Aber ich will ja nicht klagen, und darum habe ich meinen 30. Geburtstag auch in aller Ruhe verbracht. Nach einem sonnigen Mittagessen in den Yokohama-Docks (renovierten Backstein-Speicherhallen, die heute Heimat von Boutiquen und Restaurants sind, wirklich sehr schön!) und einem Spaziergang am Hafen haben wir uns das Abendessen in Yokohamas berühmter ChinaTown schmecken lassen.

Während des Mittagessens kam dann auch gleich die erste Prüfung auf mich zu. Um an einem Gewinnspiel teilzunehmen, sollte ich auf einer Karte meinen Namen und Anschrift eintragen - auf japanisch natürlich, als ob das nicht schon schwierig genug sei. Aber dann wollten die auch noch mein Alter wissen - so eine Frechheit! Zuerst habe ich in einem Reflex "23" eingetragen, mein Lieblingsalter. 23 Jahre klingt doch nach der totalen Freiheit, oder geht das nur mir so?

Dann habe ich aus der "23" geschickt eine "29" gemacht, da ich mich aber bei der Adresse schon mit den japanischen Schriftzeichen verhaspelt hatte, habe ich das ganze nochmal auf einer neuen Karte gemacht, und da dann auch den Mut gefasst, beim Alter die von jetzt an aktuelle "30" einzutragen.

11. Dezember 2006

Nachbarn




Von unserer Wohnungsgesellschaft sind wir bei der Schlüsselübergabe unter anderem darauf hingewiesen worden, dass wir uns doch möglichst bald bei den Nachbarn links und rechts sowie unter uns vorstellen sollen. Dies ist in Japan eine Art Brauch, da man aber sehr eindringlich und mit einem extra Informationsblatt mit lustiger Illustration des Vorgangs dazu verpflichtet wird, ist es wohl mehr als nur ein Brauch.

Bei dieser Gelegenheit wird es dann auch nicht versäumt, ein kleines Geschenk bei den Nachbarn abzuliefern. Quasi als Entschädigung und Entschuldigung für den Einzug und die damit einhergehenden Komplikationen, schließlich müssen sich die lieben Leute an neue Nachbarn gewöhnen. Das Geschenk selbst ist irgendwas relativ Wertloses in Richtung Gebäck, Hauptsache es ist nett verpackt und wird in einer edlen Papiertüte übergeben.

Bei der Übergabe wird sich dann auch gleich für alles Zukünftige entschuldigt und um Nachsicht gebeten (ich glaube wir haben die Verantwortung für alles schlechte in dieser Welt übernommen, mit Ausnahme der Klimaveränderung, die haben wir uns aufgespart, oder ich habe nicht alles verstanden...). Dabei übt man sich im Extrem-Verbeugen; für den Betrachter sieht das bestimmt sehr lustig aus, und viele viele Ärzte in Japan leben wohl von den daraus folgenden Bandscheibenvorfällen - so funktioniert das System hier halt.

7. Dezember 2006

Umzug bzw. Einzug

Am Dienstag war es soweit, wir sind in unsere kleine 51,70m² Wohnung eingezogen. In Japan werden die Quadratmeter immer mit zwei Nachkommastellen angegeben, da zählt jeder Zentimeter. Gleiches ist auch bei Größenangaben von Menschen zu bestaunen - wenn jemand zwei oder drei Zentimeter größer ist, dann wird auf Teufel komm raus auch auf diesen Unterschied bestanden, man/frau ist dann also nicht in etwa gleich groß. 'Size does matter'. Lustiges Volk.

Da der Umzug für uns eher ein Einzug war, ging eigentlich alles ganz einfach. Um 9:30 Uhr den Schlüssel abgeholt und die erste Autoladung Kisten in den 14. Stock geschleppt. Um 11:00 Uhr schnell mal bei Muji nebenan 'reigeschaut und die am Tag vorher bestellten Sachen (Vorhänge usw.) abgeholt. Auf dem nach Hause-Weg noch schnell O-Bento (Lunch-Box) mitgenommen - um 12:00 klingelt Ikea und bringt unsere schwedischen Freunde vorbei. Zum Teil mit falschen Anleitungen (Schreibtisch 'Jonas' hatte die falsche Geburtsurkunde dabei), aber die Dinger funktionieren zum Glück ja immer gleich.

Um 13:00 Uhr kamen die Leute von Yodobashi (Saturn auf Japanisch) und bringen unsere Elektrogeräte vorbei - und schließen sie auch gleich für uns an und nehmen den ganzen Verpackungskrempel wieder mit. Gegen 14:00 Uhr wird dann auch unser Gas freigeschaltet bzw. installiert. Um 16 Uhr schleppen wir die zweite und letzte Ladung Kisten in die Wohnung, bis 18:00 Uhr waren wir dann noch mit Auspacken und Einräumen beschäftigt, dann war eigentlich alles fertig. Bis auf die diversen Kleinigkeiten, die erst auffallen, dass sie fehlen, wenn man sie tatsächlich braucht. Und natürlich die Schlafcouch (kommt Sonntag) und der Internetanschluß (hoffentlich nächste Woche).

Also alles ohne viel Stress - und vor allem musste man keine Freunde und Bekannte davon überzeugen, doch beim Umzug zu helfen. Hätte in Japan eh nicht funktioniert, schließlich müssen die acht Tage die Woche arbeiten oder so...

p.s. Von unserem Wohnzimmer aus können wir den Fuji-San (niemand nennt diesen Berg hier Fuji-Yama (Fuji-Berg) wie wir Deutschen, das wäre abgrundtief respektlos, immer 'Herr Fuji' ) sehen, teilweise jedenfalls :-)

4. Dezember 2006

Jokkmokk, Jonas & Kullen - Ikea Japan


Seit April 2006 gibt es in Japan zwei Ikea-Filialen. Natürlich ein Muss für einen richtigen Europäer, sich zwecks Wohnungseinrichtung genau dorthin zu begeben! Ikea ist etwas ausserhalb von Tokyo gelegen - natürlich, denn wo soll es denn in Tokyo auch Platz für eine riesige gelb-blaue-Kiste geben? Nach Funabashi fährt man dann von Shinjuku (Zentrum) ca. 1 Stunde mit der U-Bahn.

Angekommen, zeigt sich tatsächlich ein vertrautes Bild. Die Ikea-Kiste sieht genau so aus wie zu Hause. War ja auch nicht anders zu erwarten. Nach einem traditionellen 'Meatball'-Snack ging dann die Sucherei los. Da sich das Sortiment nicht wirklich an den japanischen Markt angepasst hat, wird die Möbelsuche nicht einfacher - schließlich sind die Wohnungen hier sehr viel kleiner und meistens bereits mit großzügigen Wandschränken ausgestattet. Will man zum Beispiel einen kleinen Schreibtisch kaufen, geht das hier schlicht und einfach nicht, da die kleinste 'westliche' Größe für japanische Verhältnisse schon relativ groß ausfällt.

Zur Nachmittagszeit wurde es dann richtig voll. Da der Großteil der "Besucher" mit der Bahn anreist, bilden sich immer wieder Menschentrauben, die sich durch die Ikea-Prommenaden schieben.

Der Transport der gewählten Ware ist sehr praktisch organisiert, man muss Billy also nicht mit in die U-Bahn nehmen. Ein 50x50x50cm Paket wird für 6 Euro nach Hause geliefert, größere Gegenstände sind etwas teurer, kommen dann aber zum Wunschdatum und zur Wunschzeit ins Haus.

Auf Grund des zur Zeit sehr günstigen Wechselkurses empfand ich die Preise überraschend angenehm. Jokkmokk - ein Küchentisch plus 4 Stühle für 14.900 Yen, umgerechnet ca. 100 Euro ist durchaus akzeptabel, für japanische Verhältnisse geradezu sensationell. :-)

30. November 2006

Heimat: Porcupine Tree

Gestern Abend hat sich wie ein Stück Heimat angefühlt - meine heroes aus London, Porcupine Tree, haben in Tokyo ein Konzert gespielt.

Einlass war bereits um 18 Uhr - etwas früh für mein Empfinden, in Europa beginnen Konzerte doch selten vor 21 Uhr. Grund könnte sein, dass man wohl in Sorge um die Japanischen Arbeiter ist, die sollen doch rechtzeitig wieder zu Hause sein, um am nächsten Morgen ausgeschlafen ihren Jobs nachgehen zu können.

Da die Japaner jedoch in der Regel bis spät in die Nacht arbeiten, war es dann nicht verwunderlich, dass die Hälfte der Besucher in ihrer Arbeitskleidung samt Aktenkoffer (schwarzer Anzug, weißes Hemd, alle Japaner kleiden sich gleich, gibt wohl einen Artikel in der Verfassung darüber...) kommen.

Das Konzert selbst fand in der "Hitomi Memorial Hall" - der Veranstaltungshalle einer privaten Mädchenhochschule statt. In dieser Konzerthalle werden wohl gewöhnlich Ballett und klassische Konzerte veranstaltet, aber ein Rockkonzert?

Auch die 'Security' erfüllt eine etwas andere Aufgabe als in Deutschland. Vornehmliches Ziel der Bemühungen ist es nämlich nicht die Sicherheit der gesamten Veranstaltung zu gewährleisten, sondern sich vielmehr um das Wohlbefinden aller Besucher zu kümmern. Dass mir ja niemand den falschen Eingang nimmt, seinen zugewiesenen Platz nicht findet etc..

Zum Konzert selbst: nachdem irgendein psychedelic-rock-Mensch eine geschlagene halbe Stunde seine Instrumente auf der Bühne gestimmt hatte (er war als Supporting Act angekündigt...) und alle im Publikum zum Schlafen gebracht hatte, ging es dann los. Habe selten so eine tolle Akustik erlebt wie an diesem Abend - in Europa können die schlecht akustisierten und verrauchten Konzertbaracken sowie die schlechte weil übersteuerte Soundanlage noch über manches Unvermögen so mancher Band hinwegtäuschen. Nicht so bei Porcupine Tree, die ein hervorragendes Konzert dahingezaubert haben. Neben einem 15 minütigen, noch nicht veröffentlichten Stück aus dem kommenden Album wurden Raritäten wie 'Buying New Soul' gespielt. Und nachdem sie sich es erlaubt haben, die Songs 'Arriving Somewhere Not Here', 'Start Of Something Beautiful' und 'Halo' ein lascher Folge hintereinander wegzuspielen - ist wohl auch all den Japanern klar geworden, dass sie hier eine der 'outstanding acts' hören durften.

Leider gab es am Ende nur eine Zugabe, wenn auch mit 'Trains' eines der Highlights dieses Abends. Wie gesagt, die Japaner müssen früh wieder nach Hause und schlafen, um 21 Uhr war alle vorbei.

27. November 2006

Wedding Reception

Am Samstag waren wir zu einer "Wedding Reception" eingeladen. Das ist eine Art Hochzeitsempfang für Freunde und Arbeitskollegen (in Japan ist hier kein Unterschied festzustellen...) und läuft wie folgt ab:

Das Hochzeitspaar lädt Freunde - in unserem Fall über 100 Personen in ein angemietetes Restaurant ein. Beginn war um 16:00 Uhr. Am Eingang werden die lieben Gäste zuerst einmal zur Kasse gebeten, pro Person wird ein 'Eintrittsgeld von umgerechnet 70 Euro erwartet. Kommt also ganz schön was zusammen.

In den folgenden zwei Stunden geht es dann vornehmlich darum, die Gäste zu unterhalten und mit Geschenken zu versorgen. Zum Beispiel werden Ratespiele ('Wo hat er ihr den Antrag gemacht?', 'Welche Speise kann die Braut am besten zubereiten?', usw.) und traditionell Bingo gespielt. Preise gibt es genügend, der erste Bingo-Ruf wurde zum Beispiel mit der neusten Sony CyberShot Digitalkamera entlohnt - und jetzt ratet mal, wer diesen Preis mit nach Hause nehmen durfte ;-)

Das Brautpaar selbst bekommt an diesem Tag keine Geschenke, die werden schon in der Woche vor der Party entweder persönlich bei den Beiden vorbei gebracht, oder einfach per Post an sie geschickt. Dies garantiert, dass das Paar nach der Party, die nach guten zwei Stunden auch schon wieder vorbei war, keine Umstände mit zu vielen Geschenken hat.

Festzuhalten gilt, dass wirklich fast alle Japaner - und vor allem die jungen Japanerinnen qualmen was das Zeug hält, und zwar diese seltsamen Mentholzigaretten, darum war ich über das frühe Ende der Veranstaltung gar nicht so unglücklich.

Wohnungssuche in Tokio Teil V

Zum Glück gibt es da noch die Urban Renaissance Agency. Diese halb-staatliche, halb-private Organisation besitzt in ganz Tokyo Häuser, meist Geschosswohnungsbau. Die Wohnungen sind etwas größer als normale Apartments, also so um die 50 m². Und da man keine Provision bezahlen muss und jederzeit in eine andere Wohnung der Organisation umziehen kann - haben wir uns für diese Variante entschieden:



Dieses Gebiet liegt im Nord-Westen von Tokyo, ist mit der U-Bahn vom Zentrum aus in guten 20 Minuten zu erreichen - und, ist halbwegs bezahlbar :-) Freue mich schon auf das erste Erdbebenerlebnis im 14. Stockwerk......

Wohnungssuche in Tokio Teil IV

Also, wo waren wir... 4 Wohnungen wollten wir uns anschauen. Um 13:00 Uhr haben wir uns mit dem Makler getroffen, und 4 1/2 Stunden später haben wir endlich alle Wohnungen gefunden und begutachtet. Ging doch schnell. Leider war unser Makler doch nicht so gut vorbereitet und hatte wirkliche Probleme, die Wohnungen zu finden! Hätte er sich vorher 10 Minuten vor den Rechner gesetzt und je eine Karte ausgedruckt - es hätte dann wohl kaum mehr als 90 Minuten gedauert, um alle Wohnungen zu sehen.

Nach dem ersten Tag Wohnungssuche wird schnell klar - die perfekte Wohnung ist in Tokyo nur sehr schwer zu finden - auf Grund der dichten Bebauung schaut einem immer jemand von gegenüber ins Wohnzimmer, oder die Wohnung bekommt überhaupt kein natürliches Licht von draußen. Oder die nächste Bahnstation ist zu weit weg, oder, oder, oder...

25. November 2006

Wohnungssuche in Tokio Teil III

Der Weg zu den Wohnungen wird also zusammen im Auto zurückgelegt - zum Verkehr in Tokio brauche ich glaube ich keine weiteren Ausführungen zu machen - irgendwo staut es sich immer. Im Büro hatte der Makler die von uns ausgewählten Objekte schon in die Besichtigungsreihenfolge sortiert - ist also anzunehmen, dass er sich vorbereitet hat. - Nun ja, 4 Wohnungen in der gleichen Umgebung sollten doch in 1-2 Stunden zu machen sein....Da es die Japaner bisher versäumt haben, das System mit Straßennamen und Hausnummern einzuführen - gestaltet sich die Adresssuche als schwierig. In Tokio setzt sich eine Adresse in etwa wie folgt zusammen. Zuerst einmal ist das die Stadt, z.B. "Tokyo", dann kommt der Stadtbezirk, z.B. "Shinjuku", gefolgt vom Ortsteil, z.B. "Nakai".

So, und jetzt wird es kompliziert. Der Ortsteil ist in größere Siedlungsblöcke unterteilt, die jeweils eine fortlaufende Nummer haben. Diese setzen sich aus tatsächlichen Blöcken zusammen, und jedes Gebäude hat wiederum eine Nummer - am Ende kommt also etwas wie "2-10-16" als "Hausnummer" heraus. Die Adresse wäre also im Ganzen "2-10-16 Nakai, Shinjuku, Toyko". Die Nummern der Blöcke sind jedoch nicht stringent geordnet, da sie anscheinend nach und nach zugewiesen wurden - Block Nr. 5 liegt demnach nicht unbedingt neben Block Nr. 6. Lange Rede kurzer Sinn, entweder man weiß genau, wo man in Tokio hin will, oder man hat ein Navigationsgerät im Auto. Übrigens sind alle Mobiltelefone mit GPS ausgestattet und erlauben es, in Sekundenschnelle eine Übersichtskarte mit der eigenen aktuellen Position aufs Display zu bringen - sehr praktisch.

Wohnungssuche in Tokio Teil II

Die Wohnungsangebote lässt man sich praktischerweise passend zu seinen Bedürfnissen und Wünschen vom Maklerbüro per Fax ins Haus kommen. Die Frage Wo man wohnen will richtet sich hier vornehmlich auf die Lage an einer bestimmten Bahnlinie, also nicht nach Stadtteilen oder Bezirken. Aus den erhaltenen Angeboten wählt man die interessantesten Objekte aus und vereinbart mit dem Maklerbüro einen Besichtigungstermin. Und schon kann die Odyssee beginnen!

In Tokio wird der Wohnungssuchende von einem Mitarbeiter des Maklerbüros persönlich zu den Objekten gebracht - nach den Treffen im Büro geht es also zuerst einmal zum Auto, das, je nach dem wo sich das Büro in Tokio befindet, in irgendeinem vollautomatischen Parkhaus um die Ecke geparkt ist. Hier wird nur die Chipkarte eingesteckt, und die Anzeige zählt die Minuten und Sekunden runter, bis, nach gefühlten 30 Minuten, sich das Tor öffnet und das Auto auftaucht. Ich vermute ja, dass da irgendwo ganz tief unten in der Erde unterbezahlte Hilfsarbeiter die Autos jedes Mal komplett in ihre Einzelteile zerlegen, um sie platzsparend deponieren zu können.

Wohnungssuche in Tokio Teil I

In Tokio eine passende Wohnung zu finden, führt den Suchenden ohne Umwege zu einem der vielen vielen Maklerbüros.

Diese haben Ihre Büros sehr oft in der Nähe von S- und U-Bahnstationen - so kann man, während man an der geschlossenen Schranke eh warten muss, sich gleich noch die neusten Wohnungsangebote anschauen. Wenn man eine Wohnung über einen dieser Makler beziehen will, wird gleich am Anfang eine schöne Summe Geld verlangt. Der Makler selbst bekommt eine Monatsmiete, und der Vermieter zwei Monatsmieten - wohl für den nicht unerheblichen Aufwand, das Namensschild an der Klingel und am Briefkasten auszuwechseln - klingt fair, oder?!

Dazu kommen natürlich noch zwei bis drei Monatsmieten an Kaution, die ebenfalls an den Vermieter gehen. Macht - zusammen mit der ersten Monatsmiete - sagen wir für eine 2 Zimmer Küche Bad Wohnung mit 40 m² Wohnfläche in mittlerer fußläufiger Erreichbarkeit einer SPNV-Station (10-15 Minuten) also 1 + 2 + 2 + 1 Monatsmieten zu ca. 800 Euro kalt: 4.800 Euro - herzlichen Glückwunsch - wohnst du schon, oder zählst du noch dein Geld?

20. November 2006

Angekommen


Nach 22 Stunden Reise (Tür-zu-Tür) bin ich also in Tokyo angekommen - natürlich völlig übermüdet und erschöpft. Umsteigen in Heathrow war erstaunlich einfach, vor allem weil sie mich durch den einen SecurityCheck durchgewinkt haben- war wohl zu viel los oder ich sehe halt vertrauenswürdig aus - na ja, Hauptsache niemand nimmt seine Flasche Cola mit ins Flugzeug, oder?

Musste zudem feststellen, dass immer noch niemand vernünftiges Flugzeugessen erfunden hat - kann sich google nicht auch mal solchen Problemen widmen?! Immerhin hatte ich zwei Sitzplätze für mich, schlafen konnte ich trotzdem nicht...

30. Oktober 2006

Flip Flap Flower


The Flip Flap is a cute looking Solar powered Flower made by Japanese Toy Company Tomy. Watching the flower flap its leaves is supposed to make you calm. And it actually does make me stare at it for minutes watching the leaves go up and down.
On the packaging it says: "Please grow your Flip Flap in your mind and bloom your own special flower".

The Flip Flap has three kinds of leave flapping: Synchronous, left and right in turns and seesaw.
The packaging and manual has on several location the fun reminder not to water this flower.
The solar panel on top provides the power for the Flip Flap to move its leaves. It flaps faster and stronger under bright light. It already works under a normal ceiling lamp.

A little card holder can be placed in the flower to carry business cards or little signs.

The Tomy Flip Flap comes in six friendly colors and a great see through plastic packaging.

This Gadget is very well made and is either a fun present or a nice maintainance free flower for your cubicle desk.

Text from www.i4u.com/article2122.html