Heute, am Samstag, war ich den ganzen Tag mit meinen Arbeitskollegen unterwegs - abseits der Arbeit.
Ab und an organisieren die jüngeren Kollegen gemeinsame Freizeitaktivitäten. Normalerweise habe ich eher weniger Interesse, die Jungs und Mädels auch noch am Wochenende sehen zu müssen - dieses Mal habe ich mich aber entschieden, mitzumachen.
Ursprünglich stand Tennis auf dem Programm, was mich nach einer längeren Pause echt mal wieder gereizt hätte. Leider kam der Regen dazwischen, und wir sind zum Bowling konvertiert.
Insgesamt waren wir heute zu acht, zwei junge Mädels und sechs Jungs. Ich gehe mal davon aus, dass alle anderen Singles sein müssen, ansonsten könnten sie sich wohl kaum erlauben, an einem langen Wochenende (Montag ist Coming-of-Age-Feiertag) einen ganzen Tag "frei" zu nehmen.
Also, Bowling, mittags um 13 Uhr. Gegen 14 Uhr waren dann endlich alle beisammen. Aufgrund fehlender räumlicher Planung steht der Sun-Bowling-Betonklotz mitten in einem Einfamilienhausgebiet - Japan eben.
Am Anfang ging es sehr ernst zu, als nämlich die zwei Teams eingeteilt und die "Spielregeln" beschlossen wurden. So ist aus dem Freizeitevent ein richtiger Wettkampf geworden, wobei das Verliererteam am Ende einen Großteil des anschließenden Abendessens übernehmen sollte.
Glücklicherweise war ich am Ende im Gewinnerteam, was wohl mehr an der etwas ungleichgewichtigen Einteilung der beiden Teams lag. Die Jungs und Mädels haben sich während der gut zwei Stunden auch ausgiebig über die richtige Technik ausgetauscht und immer wieder Verbesserungsvorschläge gemacht. In Deutschland hätte man wohl einfach ein weiteres Bier getrunken und auf besseres Glück gehofft - hier war alles etwas ernsthafter.
Anschließend ging es dann zum Essen, diesmal in ein Superlocal Yakiniku-Laden.
Sieht doch einladend aus, oder?
Als Nicht-Japaner war ich mal wieder die Attraktion schlecht hin, vor allem, weil ich mich trotz der unzähligen "Oischii"-Hinweise geweigert habe, die für mich nicht zu identifizierenden Innereien zu essen - Japaner sind halt anders. Und sie haben sich am Ende sicherlich gefreut, dass mehr für sie übrig geblieben ist.
Auch war es wieder einmal interessant zu beobachten, dass die sonst eher zurückhaltenden Kollegen mit steigendem Alkoholpegel sehr viel offener mit mir kommuniziert und ganz ohne Scheu englisch gesprochen haben.
Nach dem Essen gab es dann das hier übliche "Split-the-bill" - wonach jeder den gleichen Anteil zahlt. Ohne mich einen Feministen rufen zu lassen, finde ich dies in Anbetracht der limitierten alkoholischen Aufnahmefähigkeit der jungen Mädels sehr ungerecht - Japan ist halt noch immer ein Machostaat...
Den letzten Part des Tages habe ich dann aber erfolgreich abwenden können. Karaoke habe ich mir dann doch nicht mehr gegeben.
Wenn im nächsten Monat der Ersatztermin für Tennis ansteht, werde ich wohl wieder mitmachen - bis auf Karaoke ist das ganze doch ganz amüsant. Man muss wohl nur das deutsche Denken aussetzen und sich den japanischen Gegebenheiten angleichen - Freunde und Arbeitskollegen sind hier einfach die gleichen Leute.
3 Wochen Japan März 2009 - der grosse Essen-Post - Teil 2
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Wie lange lag das denn hier unveröffentlicht rum? Ist ja peinlich..
Yakisoba-Brötchen, matschig und fettig:
Rührei mit Bacon-Brötchen, noch fettiger aber w...
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