Nach und nach erkunden wir unsere neue Nachbarschaft.
Der Tempel ist der Göttin Kishimojin geweiht, und dahinter steckt eine ziemlich makabre Geschichte. Die Göttin der Kinder war wohl ursprünglich ein indischer Dämon und hat damals in der Nachbarschaft Kinder entführt und verspeist - bis der mächtige Buddha ihr das eigene Kind wegnahm und sie auf den richtigen Weg gebracht hat.
Soviel zu den Legenden, ich will ja nicht wissen, ob sich jemand traut, in der Gegend einen Keller ausheben zu lassen - da finden sich doch bestimmt noch einiges an Gebeinen....
Die Infos habe ich übrigens den Blog "Walking with Lee" entnommen.
Wenn man nix darüber weiß, ist ein Ausflug zum Tempel aber eine nette Sache. Von der Hauptstraße geht es einige Hundert Meter durch die (ehemalige) Haupteinkaufsstraße des Viertels. Hier finden sich auch heute noch Geschäfte aus längst vergangenen Zeiten - zwischendrin aber auch ganz nette Cafes nach europäischem Vorbild, wo man in loungiger Atmosphäre leckeren Kaffee trinken kann.
z.b. das Cafe Samushingu (さむしんぐ - die japanische Variante von "Something")
-> Blog-Post in japanischer Sprache
Ein wenig weiter entlang dieser Strasse trifft man dann bald auf die letzte in Tokio verbliebene Straßenbahn - den Toden. Sobald man die Gleise überquert hat, geht es Richtung Tempel. Einer der Hauptzugangswege ist auch heute noch ziemlich unverändert, jedenfalls was die Dimensionen und die Enge angeht. Hier stehen richtig majestätische, alte Bäume in der Strasse, die praktisch alles darunter in den Schatten stellen - im Sommer eine wirklich tolle Sache.
Hier habe ich ein Foto der Strasse aus dem Jahr 1911 gefunden!
http://www.ndl.go.jp/scenery/e/data/103/index.html
Ein Originalgebäude ist auch noch erhalten, und wird gerade aufwändig renoviert bzw. konserviert. Derzeit haben da ein paar junge Kreative ihr Büro eingerichtet.
Auf dem Schrein-Gelände gibt es dann die üblichen Dinge zu entdecken. Leider ist das Gelände abends abgesperrt, ansonsten wäre das nämlich ein wirklich toller Ort, um ein Feierabendbier trinken zu gehen.
Apropos, jedes Jahr zwischen dem 16.-18. Oktober findet hier das örtliche Matsuri (Sommerfest) statt - darüber mehr im nächsten post.
3 Wochen Japan März 2009 - der grosse Essen-Post - Teil 2
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Wie lange lag das denn hier unveröffentlicht rum? Ist ja peinlich..
Yakisoba-Brötchen, matschig und fettig:
Rührei mit Bacon-Brötchen, noch fettiger aber w...
1 Kommentar:
"...die praktisch alles darunter in den Schatten stellen" - Hey, Respekt, du wirst ja ein richtiger Fabuleur!
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