Früh am Sonntag morgen sind wir dann Richtung Shirakawa-go gefahren.
Der Ort liegt mitten in den Bergen, umgeben von den Japanischen Alpen (kein Witz, die heißen wirklich so). Für die 65 km haben wir trotz mehrerer Zwischenstopps nur knapp 1,5 Stunden gebraucht, also gar nicht so schlecht.
Auf dem Weg nach Shirakawa-go sind wir am wunderschönen Miboro-See vorbeigekommen und wieder durch zahlreiche Tunnels gefahren.
Der Miboro-Damm war seinerzeit der erste Gerölldamm in Japan.
Shirakawa-go steht seit 1995 auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Zu sehen gibt es hier die historischen Gebäude im Gasshō-zukuri-Stil ("der zum Gebet gefalteten Hände"). Die stroh-bedeckten Dächer neigen sich 60°, ähneln also mit viel Wohlwollen den zum Gebet gefalteten Händen. Die Gebäude müssen im Winter mit sehr viel Schnee umgehen können, die Bilder, die wird dort gesehen haben, sahen schon fast beängstigend aus.
Die Konstruktion der Häuser an sich ist wirklich beeindruckend, vor allem die Dachkonstruktionen. Die oberen zwei der meist vier-geschossigen Häuser wurden zur Seidenraupenzucht verwendet. Hier war es selbst im Winter durch die aus dem Erdgeschoss aufsteigende Wärme angenehm warm.
Einige der Gebäude können heute besichtigt werden, in anderen wiederum leben auch heute noch Menschen. Das ganze Dorf ist durchzogen von kleinen Kanälen und Bachläufen, in denen mal Forellen, und mal große Kois planschen.
Der größte Parkplatz für die Besucherströme ist auf der anderen Seite des angrenzenden Flusses gelegen und wird durch eine schöne Hängebrücke mit dem Hauptdorf verbunden. Hier könnte sich Dresden doch was abgucken, oder?
Weitere Informationsquellen:
http://www.de.emb-japan.go.jp/NaJ/NaJ0610/shirakawago.htm
http://whc.unesco.org/en/list/734
http://shirakawa-go.org/english/e_world.html
Ein wenig hat mich das Dorf an die Vogtsbauernhöfe im Schwarzwald erinnert. Anscheinend gab es damals schon eine Art "Internationalen Stil", nur wusste niemand was davon.
Und seitdem wir das authentische Dorf verlassen haben, stellt sich mir die Frage, was mit der Japanischen Architektur und dem Stil-Bewusstsein passiert ist. Oder kann mir bitte jemand erklären, was in den wenigen Jahrhunderten zwischen diesen beiden Bildern passiert ist?
Zeugt nicht wirklich von einer Weiterentwicklung....
3 Wochen Japan März 2009 - der grosse Essen-Post - Teil 2
-
Wie lange lag das denn hier unveröffentlicht rum? Ist ja peinlich..
Yakisoba-Brötchen, matschig und fettig:
Rührei mit Bacon-Brötchen, noch fettiger aber w...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen