Japan scheint eine neue Möglichkeit gefunden zu haben, seine ausländischen Mitbürger und Besucher zu schikanieren. Ganz nach amerikanischem Vorbild wird man als Nicht-Japaner ab November am Flughafen dazu genötigt, seine Fingerabdrücke elektronisch abnehmen und speichern zu lassen; des weiteren wird ein Bild von allen ankommenden Terroristen ähm Touristen gemacht.
Das kuriose an dieser Geschichte ist - vor einigen Jahren gab es dieses Prozedere in Japan schon einmal, es wurde dann aber abgeschafft, weil sie herausgefunden haben, dass es nicht wirklich produktiv und hilfreich ist.
Jetzt kommt es zurück. Jeder wird am Flughafen zuerst einmal als übler Terrorist verdächtigt. Na ja, alle Nicht-Japaner auf jeden Fall. Wenn dies mal keine Diskriminierung der obersten Kategorie ist - den lieben guten Japanern wird dies nämlich nicht abverlangt, die stehen unter dem Schutz der Privatsphäre, ein Grundrecht, welches in Japan allerdings nicht für Ausländer gültig zu sein scheint - ohne Worte! Schließlich zahle ich hier die selben Steuern wie alle anderen, also müsste ich doch auch die gleichen Rechte besitzen, oder? In welchem Jahr leben wir nochmal? In Deutschland ist das irgendwie gerechter verteilt, hier müssen alle ihre Rechte abtreten...
Es ist somit egal, wie lange man schon in Japan lebt, man muss jedes Mal bei der Einreise durch dieses Prozedere gehen, völlig überzogen und sinnlos.
In Amerika hat sich doch gezeigt, dass dieses Vorgehen nur zu enormen Einnahmerückgängen in Sachen Tourismus führt und nicht wirklich zur Sicherheit beiträgt. Aber ein Land, in dem bisher alle terroristischen Anschläge von Nicht-Ausländern verübt wurden und die bisherige Anti-Terror-Strategie das Nichtaufstellen öffentlicher Mülleimer ist......ich weiß ja nicht.
Viele werden sich jetzt über die noch längeren Schlangen vor den Immigrationsschaltern am Flughafen ärgern, ich befürchte jedoch schlimmeres:
Die prähistorische Verwaltung! - Haben die nicht erst vor einiger Zeit zig-Millionen Renteneinzahlungsnachweise verschlammt - da mache ich mir schon meine Sorgen, was mit den sensiblen Daten passiet - da geht doch mehr Gefahr durch das Sammeln und Speichern dieser Informationen aus.....
Das Beste ist mal wieder das ernst gemeinte - aber ziemlich primitive Informationsvideo (hier zu sehen) der Immigrationsbehörde: "Es kommen immer mehr Touristen nach Japan....(somit) wird es notwendig, die Sicherheit der Japaner zu gewährleisten..." (Hallo Kurain-San, die Performance erinnert stark an die Videos aus dem Japanisch-Unterricht, oder?)
Am Ende sieht dies doch mehr nach einer verdeckten Ermittlungspraktik Japans aus, um Immigratationsüberschreitungen seiner Lieblingsausländer aus China aufzudecken und zu verfolgen.
Und wer schützt uns Ausländer in Japan vor den japanischen Behörden, wer mich vor den Japanern? Hilfe, Amnesty International, Genfer Konventionen, Greenpeace, Angie, irgendwer.....
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3 Wochen Japan März 2009 - der grosse Essen-Post - Teil 2
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Wie lange lag das denn hier unveröffentlicht rum? Ist ja peinlich..
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