Die Stadt Kawagoe liegt ca. 30 Minuten nördlich von Tokio in der Präfektur Saitama. In den Reiseführern wird sie als "Kleinstadt" oder "Satellitenstadt" beschrieben, ist aber in Wirklichkeit sehr schön mit der Größe von Bonn zu vergleichen.
Bonn:
Fläche: 141km²
Einwohner: 315.000
Dichte: 2,230 Ew/km²
Kawagoe:
Fläche: 110km²
Einwohner: 330.000
Dichte: 3,000 Ew/km²
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Kawagoe war früher eine Festungsstadt, und auch heute gibt es hier noch zahlreiche traditionelle Häuser und Straßenzüge zu sehen. Kawagoe wird darum auch als "Little-Edo" bezeichnet.
Angekommen am Bahnhof bietet sich uns das gleiche Bild wie in jeder anderen Stadt - eine große Shopping Mall, der Bahnhofsvorplatz ist aufgeständert und liegt über den Straßen, und rundherum laden die altbekannten Pachinko-Spielhallen ein. Also nicht wirklich spektakulär.
Interessanter wird es dann, als wir die bestimmt einen Kilometer lange Einkaufsstraße entlang schlendern. Hier reiht sich ein Geschäft an das andere und es herrscht ein buntes Treiben. Leider sind die Geschäfte nicht wirklich reizvoll, die "guten" Geschäfte sind wohl in die gesichtslose Mall am Bahnhof abgezogen worden. Trotzdem ist das Flair etwas anders als sonst, vor allem, weil es eine richtige Fußgängerzone ist!
Am Ende erwartet uns dann der "historische" Bezirk der Stadt. Dieser Bezirk unterliegt bestimmten Auflagen des Denkmalschutzes, die, wie ich im Folgenden bildlich belegen kann, nicht wirklich vollständig zu greifen scheinen.
Aber zuerst einmal zum Thema Verkehr. Irgendwie bekommen die Japaner dies nicht in den Griff. Wie schon in anderen "historischen" Bezirken, ist hier verkehrstechnisch die Hölle los. Nix geht mehr, die Touristen und Besucher drängen sich auf den schmalen Gehwegen, und die ebenfalls nicht wirklich breite Straße (weil historisch!) wird von kriechenden Auto- und Buskolonnen in Beschlag genommen.
Einfach unglaublich, wie man so viel Verkehr generieren kann. Was das nur über die stadtplanerischen Fähigkeiten des Japaner auszusagen hat....
Alte Häuser gibt es hier aber dann doch zu sehen, die meisten davon sind heute als Souveniergeschäft, Restaurant oder Museum genutzt, jedoch nicht ganz so extrem schlimm wie anderswo.
Zwischendrin gibt es z.B auch ein kleines "Second-Hand" Möbelgeschäft, welches von einer alten Dame und ihren zwei Katzen geführt wird. Sie hat sich angeregt mit uns unterhalten, anscheinend statten ihr die gewöhnlichen japanischen Touristen eher keinen Besuch ab. Bei all den tollen historischen Möbeln ein Wunder, die zudem auch noch relativ günstig zu haben sind. Die Japaner stehen wohl eher auf NEUES.
Und in einige Häuser kann man sogar reingehen. Die Fenster kamen mir gleich bekannt vor, sind wohl aus der gleichen Modellreihe wie unsere...
Im Zentrum steht der alte Glockenturm, der zwar irgendwann mal abgebrannt ist, aber original wieder aufgestellt wurde:
Und hier ein paar Beispiele, wie "sorgfältig" die Japaner mit dem historischen Erbe umgehen:
Highlight in Kawagoe ist sicherlich die Candy-Street, eine kleine Gasse mit vielen kleinen Süßigkeitenläden. Hier kann man einfach nicht anders als alles zu probieren.
Und noch besser, hier gibt es lokal produziertes Bier zu kaufen; und da sich alle anderen auch mit ihren offenen Flaschen durch die Kindermengen gedrängt haben (was für eine Mischung....) habe ich mir auch, um 13 Uhr mittags, vor dem Lunch, eine Flasche des lokalen Bieres zu Gemüte geführt. Bei gefühlten 5°C ein sehr "interessantes" Erlebnis.
Am Ende haben wir dann im historischen Bezirk sogar noch eine kleine Metzgerei gefunden, die ihre lokal produzierten Produkte nach deutscher Rezeptur herstellt. Und, es gab das wohl leckerste Bier auf der Welt zu kaufen - Weihenstephan!
3 Wochen Japan März 2009 - der grosse Essen-Post - Teil 2
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Wie lange lag das denn hier unveröffentlicht rum? Ist ja peinlich..
Yakisoba-Brötchen, matschig und fettig:
Rührei mit Bacon-Brötchen, noch fettiger aber w...
1 Kommentar:
Ich muss Dich hier korrigieren. Das leckerste Bier der Welt ist Augustiner!
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