30. März 2008

Non-Tourist-Area

Entlang der Toden-Straßenbahnstrecke sind wir an einer Station ausgestiegen, um uns die Kirschblüten im Arakawa Amusement Park anzuschauen. Dieser war als Attraktion auf der Internetseite des TODEN vermerkt.

Link zur Karte

Ähnlich wie der Toden und seine alten Fahrgäste, sind auch die Wohngebiete, durch die sich die Tram ihren Weg bahnt, eher vom sonst allgegenwärtigen Fortschritt in Japan verschont geblieben - teilweise zumindest.







Die mit Kirschbäumen gesäumte Straße von der Tram-Station war wirklich nett, auch wenn die bunten Papier-Lampen wohl erst in der Dunkelheit ihren vollen Glanz verbreiten.



Am Park angekommen mussten wir jedoch etwas überrascht feststellen, dass sich hinter dem Begriff "Park" ein kleiner, extrem kitschiger Freizeitpark verbirgt, für den wir hätten Eintritt bezahlen müssen.

Bei der lokalen Bevölkerung war der Park allerdings wirklich eine Attraktion, auch wenn sich dort viele seltsame Dinge hinter dem Zaum verbargen. So stelle ich es mir eigentlich in Nord-Korea vor....







Auch zu bewundern gab es den stilvollen und sorgfältigen Umgang mit Natur und Landschaft, eine Eigenschaft, für die die Japaner überall in der Welt berühmt sind.







Diese Bilder machen wohl deutlich, dass dieses Japanbild völlig veraltet ist und heute lediglich von der nationalen Propaganda-Behörde Tourismusbehörde verbreitet wird.

Was hier mit dem Arakawa-Kanal gemacht wurde, ist wirklich ein Unding (ich wehre mich dagegen, die Gewässer in Tokio als Flüsse zu bezeichnen; zum einen sind sie komplett in Beton gebettet, und zum anderen fliessen sie nicht wirklich; Kanal trifft es wohl am ehesten). Japan ist wohl das einzige Land auf der Welt, dessen Städte sich nicht über ihre (in diesem Fall ehemaligen) Flüsse bzw. Flusslage definieren. Was wäre Köln ohne den Rhein, Paris ohne die Seine, London ohne die Themse....

Die Kirschblüten verdrehen aber zum Glück auch hier den Japanern den Kopf (und Blick), sodass sich auch hier die Leute auf hässlichen blauen Plastikmatten mit Sake vollschütten und die Saison genießen.





Auf dem Weg zurück zur Tram-Haltestelle sind wir dann durch enge Gassen gelaufen...



...und an einigen sehr "lokalen" Dingen vorbeispaziert.



Keine Kommentare: