22. Februar 2007

Und täglich grüßt das Murmeltier

Nach nunmehr drei Wochen täglichem zur-Arbeit-pendeln fallen einem die Marotten und Sonderheiten der Japaner erst richtig auf. So kann man morgens, ich verlasse die Wohnung so gegen 8:30 Uhr, die Japaner immer dabei beobachten, wie Sie zuerst hastig zur U-Bahn rennen, dann noch hastiger die Treppen runter zum Bahnsteig, um dann in der Bahn selbst innerhalb weniger Sekunden wieder wegzunicken.

Warum rennen die denn jeden morgen? Haben die keinen Wecker? Oder schaffen sie es einfach nicht, diesen richtig einzustellen? Oder verlaufen sie sich jeden morgen auf dem Weg zur U-Bahn? Hmmm, sehr seltsam....

Dass Sie dann aber noch die Treppen zum Bahnsteig hasten, versteht kein Mensch. Es ist ja nicht so, dass hier alle halbe Stunde eine Bahn fahren würde, nein, morgens steht alle 3-4 Minuten eine Bahn zur Abfahrt bereit.

In der Bahn selbst schlafen die Leute dann gleich wieder, morgens vor allem, und auch spät abends. Tagsüber ist das sinnlose Starren aufs Mobiltelefondisplay (entweder spielen die Kartenspiele oder lesen ihre emails von vor drei Wochen zum x-ten Mal...), beliebt; Mädels, die sich in der U-Bahn schöner zu machen versuchen (schminken), gibt es auch zahlreich. Aber schlafen ist hier der Renner. Wie wäre es mal mit einer sinnvollen U-Bahn-Beschäftigung, zum Beispiel Englisch-Lernen? Ich widme mich ja auch jeden morgen meinen japanischen Hieroglyphen....

Mir scheint es ja so, als wären die lieben Japaner 'leicht' desorientiert und unorganisiert unterwegs. Das fängt morgens mit dem rechtzeitigen Aufstehen an, setzt sich (wahrscheinlich) tagsüber im Büro fort und resultiert abends darin, erst spät nach Hause zurückkehren zu können. Was wiederum ein Defizit an Schlaf nach sich zieht.

Bin mal gespannt, was mir die Tage noch so alles auffallen wird :-)

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