11. März 2007

Hoffnung

Heute hat mich im Aufzug ganz unverblümt ein ca. 5-jähriges Mädchen auf Englisch angesprochen! Welche Überraschung in einem Land, in dem die Englische Sprache vorwiegend als Lückenfüller in schrägen Popsongs Verwendung findet!

Dass ein 5-jähriges Kind bessere Englischkenntnisse hat als der durchschnittliche Universitätsabsolvent, gibt mir Anlass zur Hoffnung. Vielleicht werden zukünftige Generationen etwas aktiver dazu angeleitet, die Englische Sprache als universelles Kommunikationsmedium zu erlernen. Gleichzeitig zeigt dies aber auch in sehr krasser Weise das verkorkste japanische Bildungssystem auf. Ein auf sturem Lernen und "multiple choice" basierendes Lernsystem ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäß, dies hatten wir vor 100 Jahren.

Zudem ist es hier eine zentrale Aufgabe der Eltern, eine gute Schulausbildung für ihre Kinder zu finden. Trotz einer Vielzahl von privaten Lehranstalten ,ist dies hier kein leichtes Unterfangen. Die Qualität wird anscheinend nur über den Preis definiert oder umgekehrt. Soviel zu den Vorteilen der Privatwirtschaft in Sachen Bildung.

Da sollten wir in Deutschland doch mal sehr glücklich über das konstante und im Vergleich gute Level der öffentlichen Schulen sein. Soll ruhig noch mal ein Politiker nach mehr privaten Schulen rufen. Den sollte man dann einfach mal nach Japan schicken, zwecks Anschauungsunterricht.

Keine Kommentare: