Japan an sich ist ja schon eher ein femininer Ort. Überall tragen die Jungs hier Handtaschen, zum Teil sogar die gleichen Exemplare von Gucci und Prada und Louis Vuitton. Sowas gibt es in Deutschland noch nicht einmal in Köln am Heumarkt zu sehen.
Auch vor eher femininen Farben schrecken die männlichen Japaner nicht zurück. Mobiltelefone in Pink und Türkis sind nicht untypisch. Und dann ist ja wirklich überall alles mit Comicfiguren erklärt. Ich frage mich, ob Mercedes auch so eine "angepasste" Betriebsanleitung für die Japaner hat.
Auch die Herrentoiletten bieten, angesichts des ganzen Hygiene-Technik-Schnick-Schnacks samt Po-dusche und Sitzheizung, keinen Ort des Rückzugs an.
Den männlichsten Ort findet man hier ganz woanders. Zwischen 12 Uhr und 13 Uhr im Schnellrestaurant Yoshinoya. Hier kommen durch die Bank alle männlichen Vertreter zum Mittagessen, angefangen von den Schülern über die einfachen Büroarbeiter bis hin zum Firmenchef. Nur Frauen sieht man hier ganz selten.
Das schöne ist hier, es wird vornehmlich gegessen. Nicht geredet. Oder verhandelt. Oder was auch immer. Man bestellt üblicherweise "GyuDon" und bekommt eine Schale Reis mit einer Beilage, die aus hauchdünn-geschnittenem Rindfleisch, Zwiebeln und Soyasoße gemacht ist.
Junge Familienväter und Ballettschüler bestellen noch einen kleinen Salat dazu, normalerweise bleibt es aber bei der einfachen Variante. Die schmeckt wirklich unheimlich gut, ist schnell serviert und kostet umgerechnet knapp 2,50 Euro. Herrlich, diese 10-15 Minuten vollkommener Männlichkeit.
Einzig dass man hierzu Grünen Tee serviert bekommt, passt nicht so ganz, aber man kann ja nicht alles haben....
Yoshinoya im Web: link
3 Wochen Japan März 2009 - der grosse Essen-Post - Teil 2
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Wie lange lag das denn hier unveröffentlicht rum? Ist ja peinlich..
Yakisoba-Brötchen, matschig und fettig:
Rührei mit Bacon-Brötchen, noch fettiger aber w...
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