13. Oktober 2007

private and public spaces

In Tokio gibt es bekanntlich fast keine öffentlichen Plätze. Auf jeden Fall nicht in der Art und Weise, wie sie sich in Europa seit Jahrtausenden entwickelt haben. Dies ist für einen Europäer natürlich seht traurig mit anzusehen, und besonders für mich im Speziellen. Auch im Büro sehe ich täglich Planungen, gemacht von meinen lieben japanischen Kollegen, die einfach nicht den Sinn und das Verständnis für den öffentlichen Raum haben. Na ja, vielleicht ist es in der dicht-bepackten Metropole Tokio auch viel wichtiger, über privaten Raum nachzudenken, stehen hier die Häuser doch dermaßen dicht gedrängt, dass man sich gar keine großen Fenster erlauben kann, ohne die Nachbarn mit im Wohnzimmer sitzen zu haben.

Heute habe ich in Nippori, einem eher älteren Stadtviertel von Tokio, diesen Versuch, sich etwas Privatsphäre zu schaffen, gesehen.



Mit der Wohnung direkt über dem Eingang einer Bank und gelegen an einer Hauptstraße, ein ziemlich interessanter Ansatz, sich bzw. seine Kinder von der Außenwelt abzukoppeln.



Ein paar Meter weiter gab es einen öffentlichen Rastplatz. In einer Art Kunstprojekt wird der gestresste Passant hier eingeladen, ein paar Minuten zu verweilen. Während- dessen kann man sich die interessanten Fotos des Eigentümers anschauen, die er in aller Welt aufgenommen hat.





Heute hat er dazu auf seiner Akustikgitarre lässige Musik gespielt. Dies wird allerdings eine Sonderaktion zu den Kunstwochen Art-Link Ueno-Yanaka 2007 gewesen sein (art-link sind diverse Ausstellungen und Aktionen im Viertel Yanaka, über 3 Wochen, immer Ende September).

Diese Aktion ist schon sehr lustig und wäre noch viel besser, wenn sie in den wirklich brummenden Stadtvierteln stattfinden würde.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Haben die den keine Gardinen, wäre doch ein neuer Markt.
Wie sähe es mit Rollos, Rolläden usw. aus. Da gäbe es doch viele Möglichkeiten.