17. Mai 2007

Kabuki

Am Montag habe ich mir die volle Dröhnung japanischer Kultur gegeben und bin mit meiner Tandempartnerin (Hallo Ayako ;-)) zum Kabuki gegangen.

Kabuki ist das traditionelle japanische Theater aus der Edo-Zeit. Die Vorstellungen dauern den ganzen Tag an, man kann also zum Beispiel ein Ticket für den Zeitraum von 11 Uhr morgens bis 21 Uhr abends erstehen. Die Akte und Geschichten sind allerdings schön in kleine Abschnitte eingeteilt, was den Japanern erlaubt, sich zwischendurch ihrer liebsten Beschäftigung, dem Essen, zu widmen.

Im Kabuki-Theater in Ginza kann man allerdings auch relativ bezahlbare Tickets für einen Akt kaufen. Dies haben wir dann auch gemacht.

Kabukitheater in Ginza, Quelle Wikipedia

Zum Glück gibt es eine englischsprachige Übersetzung, die nicht nur den Inhalt des Stückes, sondern auch geschichtliche und begleitende Informationen vermittelt.

Die Geschichte, die wir gesehen haben in Kurzform: Die Gruppe der Feuerwehr und die Gruppe der Sumoringer bekommen sich in einer Kneipe in die Haare. Sie bereiten dann einen großen Showdown mit massig Action vor, doch kurz bevor es zu einer Entscheidung in den Kampfhandlungen kommt, taucht jemand mit Symbolen beider Gruppen auf. Dies stellt den Frieden zwischen beiden Gruppen wieder her.

Die Langform: Hmm, eigentlich ist alles gesagt, viel mehr ist in den knapp zwei Stunden nicht passiert (also genau wie in den meisten japanischen Filmen, deren Kunstform das "Nichtssagen" zu sein scheint, oder den japanischen Nachrichten im Fernsehn, die sich nur mit lokalen Belanglosigkeiten beschäftigen.).

Natürlich gibt es auch historisch-geprägte Kabuki-Aufführungen mit tieferen Aussagen und Zusammenhängen...


Zwischendurch wird es ganz lustig, nämlich dann, wenn die Zuschauer die Namen der Schausteller lauthals in Richtung Bühne brüllen. Als wären sie völlig in das Spiel und die Geschichte vertieft. Ist wohl eine Art Tradition, die hier aufrecht erhalten wird.

Letztendlich war der Besuch sicherlich ganz interessant, aber ähnlich der Erfahrung, die ich schon beim Ballett gemacht habe - einmal und nie wieder ;-)

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