16. April 2007

Im Supermarkt (1)

Auch nach vier Monaten will ich meinen, dass ich höchstens 20% aller Produkte im Supermarkt irgendwie erkennen und einem Namen bzw. einer Herkunft zuordnen kann. Alles andere bleibt mir verschlossen. Was ich allerdings nicht nur auf die Sprachbarriere schieben würde. Die Japaner scheinen hier wirklich alles aus dem Meer zu holen, was sich irgendwie bewegt (oder sich jemals bewegt haben könnte) )und kochen lässt. Na ja, anderes Land, andere Sitten.

Ganz zu Anfang fallen einem dennoch die völlig anderen Einkaufswagen auf. Sie sind sehr viel kleiner und kürzer geraten und zudem als Doppeldecker konstruiert. Man kann also oben und unten einen Plastikkorb einhängen.


Da die Dinger sehr wenig Platz beanspruchen, können es sich die Japaner auch erlauben, die Supermarktgänge extrem eng auszulegen. So eng, dass genau zwei dieser kleinen Wagen aneinander vorbei kommen können. Natürlich nur, wenn beide Parteien entsprechende Fahrkünste aufweisen würden und während des Laufens (und Wagen-schiebens) nicht ihre Augen seitlich auf die Regale gerichtet hätten.

Ich verbinde den Anblick dieser Wagen immer noch mit den mobilen Gehhilfen für ältere Menschen, so dass ich im Supermarkt immer den Eindruck habe, mitten im Altersheim gelandet zu sein. Irgendwie bewegt man sich mit dem Wagen aber auch etwas seltsam, als würde man gleich umfallen und nicht weiter vom Fleck kommen. So dass ich jedesmal aus (Ehr-)Furcht einem dieser Wagenschieber ausweiche und Platz mache.

Hat schon Ähnlichkeit, oder?

Ich habe ja bereits schon einmal auf die etwas seltsame und eher rücksichtslose Fortbewegungsart der Japaner aufmerksam gemacht. Dies setzt sich im Supermarkt fort, nur ist es entsprechend gefährlicher, da man immer einen Einkaufswagen vor die Knie gefahren bekommt. Somit bleibt mir eigentlich nichts anderes übrig, als nur zu den Nebenzeiten einkaufen zu gehen, in den Rushhours ist es wirklich kein Vergnügen.

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