Nichtsdestotrotz haben wir am vergangenen Sonntag einen Halbtagesausflug gemacht. Da wir derzeit nur ein Fahrrad besitzen, mussten wir uns um ein zweites kümmern. Ob es in Tokio wohl einen Fahrradverleih gibt? Meine Freundin hat nur mit dem Kopf geschüttelt und mich ungläubig angeschaut. Aber google weiß alles besser, und so habe ich herausgefunden, dass speziell unser Stadtteil bereits seit 1992 ein System eingeführt hat. Heute gibt es 7 Verleihstationen, die mit gut 7.000 Fahrrädern ausgestattet sind.
Nerima Town Cycle
Man kann die Räder dort entweder für einen Tag (200 Yen, 1 Euro 20ct) oder einen oder mehrere Monate (1 Monat = 2.000 Yen, ca. 12 Euro) ausleihen.
Nach dem recht unbürokratischen Ausleihprozess (eigentlich hatte ich erwartet, dass ich den Mädchennamen der Mutter meiner ersten Grundschullehrerin irgendwo eintragen muss) sind wir dann Richtung Norden aufgebrochen, mit dem Ziel Arakawa-Fluss und dessen Flussaue.
Die Strecke dorthin habe ich mir in Google Earth zusammengesucht. Hier habe ich herausgefunden, dass man die 3-4 Kilometer bis dorthin an einem Kanal entlang fahren kann. Dies war dann nur zum Teil wahr, zu Beginn sah es noch ganz nett aus, später wurde es doch ziemlich langweilig.
Die Flussaue des Arakawa-Flusses wird vornehmlich durch Sportplätze bevölkert. Hier darf nicht gebaut werden, der Bereich ist Überflutungsgebiet. Aber auch jenseits der Überflutungszone finden sich nur graue Industrie- und Gebwerbegebiete. In Europa wären dies die Prime-Locations für Wohnungsbau, in Japan macht man sich da wohl eher Sorgen um die Moskitos.
Auf dem Rückweg sind wir noch am Jorenji Tempel vorbeigefahren. Hier gibt es einen der 10 größten Buddha-Statuen in Japan zu sehen. Die Tempelanlage ist sehr idyllisch, mit Koi-Teich, verschlungenen Wegen und lustigen Steinskulpturen.
In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es auch einen Friedhof, der die Überreste der ein oder anderen berühmten Persönlichkeit bewahrt.
Alle weiteren Bilder gibt es hier:
Rent-a-bik |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen