1. Juli 2007

Australien: Erkenntnisse

Also, was soll ich sagen. Australien schein ein wirklich netter Ort zu sein. Sowohl die Gold Coast, insbesondere aber Sydney. Hier lässt es sich aushalten, auch wenn es im Sommer wohl wirklich unangenehm warm wird. Schließlich müssen die sich nicht mir einer hohen Luftfeuchtigkeit rumplagen, wie wir sie hier in Tokio haben.

Mit einer japanischen Reisegruppe unterwegs zu sein, war ganz schön anstrengend. Bisher kannte ich dies ja nur aus dem indirekten Kontakt in diversen touristischen Zielen in Europa. Dort fallen diese "Rennen-wir-mal-der-netten-Dame-mit-der-Fahne-hinterher"-Gruppen unangenehm auf. Selbst ein Teil dieses Pulks zu sein, ist dann aber noch mal ein großes Stück schlimmer.

Zum einen wird man von der Reiseleiterin wie ein Kindergartenkind behandelt. Als wäre man völlig minderbemittelt, und unfähig, auf sich selbst aufzupassen. Die Japaner in meiner Reisegruppe haben sich davon allerdings nicht beeindrucken lassen, daher hege ich die schlimmsten Befürchtungen...wenn man dies als "normal" ansieht, dann ist in diesem Bereich doch wirklich was schlief gelaufen im Land der aufgehenden Sonne.

Zum anderen dreht sich wirklich alles nur um das Thema Einkaufen und Essen dreht, zeugt auch nicht gerade von kultureller Kompetenz und Hingebung. Aber Hauptsache wir haben ein Bild vor der Oper gemacht und ein Känguru gefüttert. Damit sind wohl die australischen Besonderheiten abgearbeitet, erlebt, und im Kalender abgestrichen.

Mal ehrlich, während der fünf Tage in Australien haben die meisten meiner Reisekollegen nicht vom Land und den Städten mitbekommen! Innerlich habe ich während der Reise wirklich gelitten und mit mir kämpfen müssen, vor allem mit der "Gleichgültigkeit", mit der die Reise stattgefunden hat. Wenn ich in ein anderes Land gehe, interessiere ich mich doch für dessen Kultur und Eigenheiten, und nicht nur für die Dependancen japanischer Kaufhäuser?! Daher haben die zwei freien Tage wirklich gut getan, insbesondere, weil wir uns nicht an die Vorschläge der Reiseleitung gehalten haben und auf eigene Faust losgezogen sind.

Leider durften wir nicht wie üblich einen Fragebogen über die Reiseleitung ausfüllen, ich habe mich schon gefreut, meiner Kritik freien Lauf zu lassen...

Neulich habe ich in einen Reisebüro eine Werbung gesehen, für Gruppenreisen. Mit dem Slogan "We are no tourists - we are travellers". Pure Blasphemie! Natürlich müsste dieser Slogen wie folgt lauten "We are no tourists - we are a japanese travel group, the worlds worst nightmare".

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